Netzwerk Demenz Parchim

Vernetzung und Zusammenarbeit regionaler Akteure der Demenzhilfe zur  Versorgung, Unterstützung und Pflege von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen und nahestehenden Personen.

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Ein starkes Netzwerk

Das Netzwerk Demenz trifft sich regelmäßig zum Wissensaustausch, tauscht sich über neue Projekte aus und beschäftigt sich intensiv mit der Versorgungssituation für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen in der Region. Primäres Ziel ist es, die Versorgung und Unterstützung von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen zu verbessern.

Um den Herausforderungen zu begegnen, etablierte sich bereits 2014 in Parchim der Arbeitskreis Demenz, der sich um die Vernetzung der Akteure und Anbieter bemüht, sowie neue Angebote anregt.

Unser Netzwerk stärkt die bestehenden ambulanten und stationären Angebotsstrukturen für Diagnostik, Behandlung, Pflege, niedrigschwellige Betreuung und Entlastung sowie Selbsthilfestrukturen in Parchim und den ländlichen Sozialräumen des Landkreises.

In unserer Welt ist niemand ein Versager, der einem anderen seine Bürde erleichtert.

 Charles Dickens

Der Seele Freude ist es im Herzen wirksam zu sein.

 Hildegard von Bingen

Es kommt nicht darauf an, wie ALT man wird, sondern WIE man alt wird.

 Werner Mitsch

Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert wie in der Jugend die Träume.

 Erna Behrens-Giegl

Demenz in M-V

In Mecklenburg-Vorpommern leben derzeit ca. 36.000 Menschen mit Demenz.Allein in Parchim und im näheren ländlichen Raum geht man von einer geschätzten Anzahl von ca. 5.000 Demenzerkrankten im Jahr 2017 aus, mit steigender Tendenz.  Diese Menschen und Ihre LebensbegleiterInnen benötigen medizinische, psychosoziale, sozial-rechtliche und pflegerische Versorgung.

Die meisten Menschen mit Demenz leben mit der Unterstützung durch pflegende Familienangehörige und ambulante Pflegedienste noch lange in ihrer Häuslichkeit. Viele können, mit Unterstützung, ihre Belange noch weitgehend selbständig regeln.

Dennoch ist die Diagnose „Demenz“ meistens ein Schock und führt bei Betroffenen und Angehörigen aus Scham, Verunsicherung und Überforderung häufig zu sozialem Rückzug.

In den Pflegeheimen steigt die Anzahl der Menschen mit Demenz unter den BewohnerInnen stetig an. Da diese einen erhöhten Bedarf an Pflege und Betreuung haben steigt die Belastung der Pflege- und Betreuungskräfte. Neue Entwicklungen und Erkenntnisse im Bereich der Pflege und Betreuung demenzkranker Menschen müssen in die Arbeit einbezogen werden, was den Informations- und Weiterbildungsbedarf erhöht. 

Um den diesen Herausforderungen zu begegnen, gründete sich 2019 aus dem zuvor schon bestehenden Arbeitskreis Demenz Parchim das Netzwerk Demenz Parchim mit durch eine Kooperationsvereinbarung verbindlich eingebundenen Partnern.

Das Netzwerk Demenz Parchim 

Das Netzwerk Demenz Parchim ist ein Netzwerk aus haupt- und nebenamtlichen AkteurInnen der Demenzhilfe. Es stellt sich  der Aufgabe, das Leben von Menschen mit Demenz und deren LebensbegleiterInnen in Parchim zu verbessern sowie die haupt- und nebenamtlichen AkteurInnen zu vernetzen und fachlich zu unterstützen.

Im Jahr 2022 besteht das Netzwerk Demenz Parchim bereits aus 13 hauptamtlichen AkteurInnen sowie dem Landkreis Ludwigslust-Parchim und der Stadt Parchim.

Das Netzwerk Demenz trifft sich regelmäßig zum Wissensaustausch, informiert sich über neue Projekte und beschäftigt sich intensiv mit der Versorgungssituation für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen in der Region.

Gefördert wird das Netzwerk durch die AOK Pflegekasse.

Durch diese Förderung konnte das Netzwerk seine Angebote weiter ausbauen und wir möchten auch Sie einladen, diese zu nutzen.

Ziele und Aufgaben

Wichtiges Ziel ist es, durch eine bessere Vernetzung der bestehenden Angebote dazu beizutragen, dass diese weiterentwickelt und koordinierter von den Angehörigen und LebensbegleiterInnen wahrgenommen werden. Übergeordnete Ziele und Aufgaben des Netzwerkes sind:

  • die Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen durch die Bereitstellung von Informationen zu Unterstützungsangeboten, 
  • die Sensibilisierung der BürgerInnen für die Bedürfnisse der MmD, insb. von MitarbeiterInnen von Verwaltung, regionalem Gewerbe, Banken und öffentlichen Diensten,
  • die Unterstützung und Förderung der gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe von MmD und deren Angehörigen im Sinne einer demenzfreundlichen Stadt.

In der Initiative „Runder Tisch seniorengerechtes Wohnen in Parchim“ der Stadt Parchim und des Paritätischen Verbandes M-V vertritt das Netzwerk Demenz Parchim die Belange der SeniorInnen mit kognitiven Einschränkungen und trägt damit zur Entwicklung eines demenzsensiblen Lebensumfeldes bei.

 

Angebote 

Für das Jahr 2023 konnte das Netzwerk seine Angebote weiter ausbauen und wir möchten auch Sie einladen, diese zu nutzen.

Demenzparcour:

An mehreren Stationen des täglichen Lebens müssen Aufgaben bewältigt werden, die die Einschränkungen und die veränderte Wahrnehmung von Menschen mit Demenz simulieren.

Dieses Angebot ist besonders geeignet für MitarbeiterInnen von teil- und vollstationären Pflegeeinrichtungen, Pflegediensten und MitarbeiterInnen mit Kundenkontakt, z.B. im Einzelhandel, Apotheken, Arztpraxen und Rettungsdiensten, Banken und Behörden, Transportunternehmen

Snoezelenraum und mobile Snoezelenausstattung

Im LEB Bildungszentrum Parchim können Sie einen exemplarisch eingerichteten und ausgestatteten Snoezelenraum besuchen und sich fachlich über das Snoezeling informieren. Für erste Erfahrungen in Ihrer Einrichtung kann eine komplette Ausstattung für einen Snoezelenraum mit Anleitung für die Nutzung ausgeliehen werden.

Mediathek rund um das Thema Demenz

Ebenfalls im LEB Bildungszentrum konnte eine Mediathek aus Fachliteratur, DVDs und Fachbeiträgen als Downloads bereitgestellt werden, die laufend erweitert und ergänzt werden.

Fachbücher zu den Themen Pflege, Beschäftigung, Kommunikation, Validation und Ernährung können ebenso wie Romane zum Thema und DVDs ausgeliehen werden. Dieses Angebot steht MitarbeiterInnen der Demenzhilfe ebenso offen wie pflegenden Angehörigen.

Fachvorträge und Fachtag „Leben mit Demenz“

Aus den Wünschen und Interessensschwerpunkten unserer NetzwerkpartnerInnen haben wir eine

Vortragsreihe zusammengestellt, zu der wir auch Sie und interessierte Angehörige Ihrer KlientInnen herzlich einladen. Im Rahmen der

Aktionswoche „Leben mit Demenz in Parchim“ 18. Bis 22. September 2023

planen wir einen Fachtag mit Ausstellern und fachvorträgen rund um das Leben mit Demenz. Den genauen Termin sowie das Programm geben wir noch bekannt.

Demenz Partner Schulungen

Soweit es die Infektionslage im Landkreis LUP zulässt, bietet das Netzwerk Demenz Parchim

Demenz Partner Kurse für verschiedene Berufsgruppen an. Die TeilnehmerInnen erhalten Grundwissen zum Thema Demenz und entwickeln anhand der passenden Stationen des DemenzParcours  ein besseres Verständnis für  Menschen mit Demenz sowie Strategien für eine unterstützende Kommunikation mit den Betroffenen. Die Termine erfahren Sie jeweils auf unserer Internetseite www.netzwerk-demenz-parchim. 

 

Informationen zu den verschiedenen Angeboten des Netzwerk Demenz Parchim erhalten Sie unter den o.g. Kontaktmöglichkeiten.

 

Das Netzwerk Demenz Parchim setzt sich zusammen aus einer Vielzahl von Netzwerkpartnern

Als Akteur ist der Pflegestützpunkt Parchim,
Putlitzer Straße 25,
19370 Parchim
vertreten durch die Sozialberaterin Frau Zepelin, tätig.

Demenzspezifischen Versorgungs-, Unterstützungs- und Hilfsangeboten vor Ort

In Mecklenburg-Vorpommern (MV) leben derzeitig ca. 34.000 Menschen mit Demenz, allein in Parchim und im näheren ländlichen Sozialraum geht man von einer geschätzten Anzahl von ca. 5.000 an Demenzerkrankten im Jahr 2017 aus. Diese sind auf eine medizinische, psychosoziale, sozial-rechtliche und pflegerische Versorgung sowie weitere Unterstützungsangebote angewiesen. 

Mit dem Pflegestärkungsgesetz II haben Pflegebedürftige, bei denen die Pflege im häuslichen Bereich erfolgt, seit dem 1. Januar 2017 einen Anspruch auf einen Entlastungsbeitrag in Höhe von monatlich 125 Euro. Doch rund 70 Prozent der Pflegebedürftigen nutzen dieses Angebot nicht, wie eine aktuelle Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) aufzeigt.

Angebote gemäß § 45 a Abs. 1 SGB XI tragen dazu bei, dass Pflegebedürftige möglichst lange in ihrer häuslichen Umgebung bleiben, ihren Alltag weitgehend selbstständig bewältigen und die sozialen Kontakte aufrechterhalten können. Die Angebote haben unterschiedliche Ausrichtungen, die der Betreuung des Pflegebedürftigen sowie der Entlastung der Pflegeperson im Alltag dienen. Wie in Mecklenburg-Vorpommern fehlt es auch in Parchim an ausreichenden demenzspezifischen Versorgungs-, Unterstützungs- und Hilfsangeboten vor Ort sowie an Fachkenntnis zum Krankheitsbild Demenz in den sektorenübergreifenden Versorgungsstrukturen und Information für die Angehörigen zu Betreuungs- und Entlastungsangeboten. Pflege- und Betreuungsarbeit wird überwiegend zu Hause geleistet und findet in unserer Gesellschaft nach wie vor zu wenig Beachtung. Die starke Fragmentierung der Versorgung führt zu einer gewissen Orientierungslosigkeit der Betroffenen. 

Aus der Versorgungsperspektive liegt die Herausforderung in einer Zusammenführung adäquater medizinischer, pflegerischer, psychosozialer, medikamentöser und nicht-medikamentöser Leistungen sowie sozialer Unterstützungsangebote, sowohl stationär als auch ambulant. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die konsequente Einbeziehung der Angehörigen, die den Großteil der Versorgung der Menschen mit Demenz gewährleisten und die häufig selbst gesundheitliche und soziale Einschränkungen erfahren. 

Diese sektorenübergreifenden Versorgungsleistungen aus stationärer und ambulanter Behandlung sind dabei unabdingbar, um den Krankheitsverlauf zu verzögern, den Menschen mit Demenz solange wie möglich ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben im eigenen häuslichen Umfeld zu ermöglichen und die pflegenden Angehörigen zu entlasten. 

 

Angehörige, Betroffene oder Experten

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